Kann man einen Kamin selber bauen?

Frei nach dem Motto: Ein Heimwerker kann alles!, müsst es doch auch möglich sein, einen Kaminofen bzw. einen offenen fire-1284314_640Kamin selber zu bauen, oder? Und richtig: Viele Hersteller von
Kaminöfen bieten Selbstbausets an, denen eine vollständige Aufbauanleitung beigefügt wird, sodass eigentlich nichts schiefgehen kann.

Die Frage, warum man schnell zum Selbstbausatz greift, ist schnell beantwortet. Festinstallierte Kaminöfen sind sehr gefragt, da sie sehr schön in die räumliche Optik zu integrieren sind. Ein freistehender Kaminofen ist nicht jedermanns Sache. Leider sind die Auftrags- und Lieferzeiten bei Herstellern, die direkt vor Ort das gute Stück einbauen aufgrund der großen Nachfrage sehr lang. Doch Wartezeiten sind auch nicht jedermanns Sache. Daher greift der versierte Heimwerker gerne nach dem Selbstbausatz.

Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass ein integrierter Kaminofen eine lange Aufbauzeit hat. Diese kann sich auf gut 4 bis 5 Tage belaufen, Wartezeiten und eventuell eine Arbeitswoche im Büro noch nicht mit eingerechnet. Das bedeutet ein Leben auf einer Baustelle mit viel Schmutz und Staub.

Wie sieht so ein Bausatz aus?

Die einzelnen Module wurden standardisiert und vorproduziert, sodass man sie „nur“ noch gemäß der Anleitung zusammensetzen muss. Kundenfreundlich werden sie auf Paletten geliefert. Der Bausatz setzt sich aus dem eigentlichen Kaminofen, den Abzugselementen sowie den Verbauelementen zusammen. Wer zudem noch Regale oder eine Sitzbank anschließen möchte, kann diese zusätzlich ordern. Sie werden von den Herstellern passend produziert. Je nach Hersteller hat der Kunde auch beim Selbstbausatz ein Mitspracherecht hinsichtlich der Optik und manchmal sogar der Farben. Somit ist der Selbstbausatz kein Produkt von der Stange, das man bei Freunden in der gleichen Bauweise wiederfinden wird.

Wichtige Informationen

Bevor der Bausatz geordert wird, ist es wichtig, das Projekt mit dem örtlichen Schornsteinfeger durchzusprechen. DENN: In einigen Bundesländern ist es Pflicht, den Einbau eines Kaminofens durch ein Fachunternehmen durchführen zu lassen. Geschieht dies nicht, kann die Inbetriebnahme nicht vom Schornsteinfeger abgesegnet werden. Und was nützt der schönste Kamin ohne Betriebserlaubnis? Diese wird, egal wie der Kaminofen eingebaut wird, vom Schornsteinfeger erteilt, wenn er sich von der einwandfreien Installation und Funktionsfähigkeit des Ofens überzeugt hat.

Ein Selbsteinbau hat natürlich auch finanzielle Vorteile. Denn alleine für die Arbeitszeit, die bei der Montage durch eine Fremdfirma entsteht, können Kosten von ungefähr 1.000 bis 1500 Euro in die Waagschale gelegt werden. Diese möchte der Heimwerker natürlich gerne einsparen. Beim Bausatz selber kann jedoch nicht sonderlich viel eingespart werden. Die Preise sind diesbezüglich relativ gleich gehalten.